“Für diesen einen Seestern hat es einen Unterschied gemacht.”
Ich habe viele Yoga-Richtungen ausprobiert, und mich letztendlich für das klassische Hatha Yoga entschieden. Für mich ganz persönlich stellt es die Grundlage dar, um all die bunten Yoga-Varianten, die es so gibt, wirklich sinnvoll umsetzen zu können.
Ich verbinde in meinen Yoga Stunden statische und fließende Elemente und versuche dabei einen guten Mix aus intensiven und entspannenden Übungen zusammenzustellen. Meinen Yoga Schülern versuche ich zu vermitteln, dass es im Yoga nicht darum geht, eine äußere Form nachzuahmen, sondern seine ganz eigene “Haltung in der Haltung” zu entwickeln. Der Spaß am Ausprobieren und Entdecken der vielen Möglichkeiten, die Yoga bietet, steht für mich beim Üben im Vordergrund.
Asanas
Viele Menschen verbinden mit Yoga heute vor allem die Körperübungen oder -haltungen. Diese werden im Sanskrit (der alt-indischen Gelehrtensprache) asana genannt. Das Wort „asana“ bedeutet jedoch wörtlich übersetzt nichts anderes als „sitzen“ und meint damit die von den Yogis üblicherweise für die Meditation eingenommene Haltung. Traditionell bedeutet Yoga also nichts anderes als „in Meditation zu sitzen“.
In unseren Breiten stehen die Asanas im Yogaunterricht zunächst im Vordergrund und bieten für viele Menschen eine gute Möglichkeit einen Zugang zum Yoga zu finden. Manchmal ergibt sich dabei auch ein Zugang zur Meditation.
Das regelmäßige Üben von Asanas (in Yogakursen oder auch alleine) kann vielfältige Auswirkungen haben. Es kräftigt die Muskeln, verbessert die allgemeine Gelenkigkeit, die Durchblutung des gesamten Körpers, und lockert dadurch letztendlich auch die verspannte und verkürzte Muskulatur. Im yogischen Verständnis kann durch diese Aktivierung die Energie, das Prana, wieder frei fließen und der Körper kommt in sein Gleichgewicht zurück. Oder anders ausgedrückt: man fühlt sich wohl und ausgeglichen.
Pranayama
Pranayama ist ein zweiter elementarer Baustein des Yoga. Man versteht darunter Atemübungen bzw. gezielte Atemlenkungen („Prana“ ist eine Bezeichnung für die Lebensenergie, „ayama“ bedeutet „kontrollieren“ oder auch „erweitern“).
Im yogischen Verständnis sind Atem und Geist direkt miteinander verbunden. Am leichtesten läßt sich das vielleicht nachvollziehen, wenn man sich einmal vorstellt, wie einem nach einem ordentlichen Schrecken „der Atem stockt“ oder wie der Atem immer ruhiger und tiefer wird, wenn man sich entspannt, z.B. beim Einschlafen.
So wie sich unser Geisteszustand im Atemrhythmus widerspiegelt, läßt sich umgekehrt durch den Atem auch der Geist beeinflussen. Im Unterricht nähern wir uns diesem Phänomen Schritt für Schritt, in dem wir unseren Atem sowohl im Ruhezustand als auch während der Körperübungen erst einmal genau beobachten, bevor wir ihn gezielt mit einbeziehen oder sanft zu lenken beginnen. Unsere erste Übung: einfach mal tief durchatmen.
Meditation
Vielen Menschen ist das Thema Meditation zunächst fremd, schließlich kommt man zum Yoga um sich zu bewegen und nicht, um still auf der Matte zu sitzen und „an nichts zu denken“. Tatsächlich wurden jedoch die Körperübungen des Yoga ursprünglich nur deshalb ausgeführt, um den Körper und den Geist optimal auf die Meditation vorzubereiten.
Mir hat folgender Vergleich sehr gefallen, um mir die Bedeutung von Meditation (wenigstens vereinfacht) vorzustellen: Unser Geist ist jeden Tag tausenden von Informationen ausgesetzt und wir erledigen ständig viele Dinge gleichzeitig. So ist unser Geist permanent „auf Sendung“ und verhält sich wie ein wildgewordener Affe, der in einer Tour von einem Ast zum anderen springt („der Job, der Einkaufszettel, das Kind, der Partner, der Klatsch der Kollegen, der Termin beim Arzt, der Job, der Einkaufszettel…“ und so weiter). Das ist nicht nur sehr anstrengend, sondern hält uns auch davon ab, uns darauf zu konzentrieren, was in diesem Moment eigentlich tatsächlich gerade passiert.
In der Meditation lernen wir – zunächst einmal in ganz kurzen Sequenzen – die unterschiedlichen Gedanken bewußt wahrzunehmen, dann voneinander zu unterscheiden, und uns schließlich auf eine Sache voll zu konzentrieren. Eine Fähigkeit, die auch an einem hektischen Bürotag oder im quirligen Familienalltag durchaus sehr nützlich ist.
Ist Yoga überhaupt für mich geeignet?
Jeder Mensch kann Yoga üben und in jedem Moment seines Lebens mit dem Üben anfangen. Es sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig und man muss für einen Yogakurs auch nicht besonders gelenkig oder sportlich sein. Unter den richtigen Voraussetzungen kann für jede und jeden die richtige Form des Übens gefunden werden. Wenn es irgendwelche körperliche Einschränkungen bei Dir gibt (sei es kurzfristig oder dauerhaft), sollten wir das unbedingt vor dem Beginn der Stunde im persönlichen Gespräch klären. Ist ein direkter Einstieg in den Gruppenunterricht nicht möglich oder sinnvoll, gibt es nach Absprache die Möglichkeit für Einzelstunden. Kurz: Der Unterricht fängt da an, wo du bei mir ankommst.